Dieses Thema müssen wir an dieser Stelle einfach mal ansprechen, da wir quasi wöchentlich vor neuen Hausforderungen oder neu auferlegten Bedingungen – oder einfach massive Erhöhung der Preise stehen. Manchmal geht es sogar soweit, dass wir manchen Müll nicht mehr losbekommen, bzw. diesen dann zur Sonderentsorgung fahren dürfen.
Klar wachsen wir die letzten Jahre, aber unsere Entsorgungskosten stiegen von 2018 von ca. 10.000 € auf ca. 40.000 € in 2020. Dabei hat sich die Firma aber nicht vervierfacht. Die Preissteigerungen – gerade für Sperrmüll – haben sich verdoppelt. Auch Bauschutt und GK müssen getrennt werden und was die Entsorgung ganz besonders erschwert, sind Dämmmaterialien wie Styropor, Mineralfaserdämmung, schwere Schüttungen (gebrannter Sand) oder KMF (kontaminierte Mineralfaserdämmung).
Bei Kleinaufträgen werden bereits, wenn erforderlich, Entsorgungspauschalen verrechnet. Die größeren Sachen, wie gewohnt nach Aufstellung des Entsorgers (Wiegeschein) oder gemäß genauer Aufstellung, was entsorgt wurde.
Das Herausfordernde an der Sache ist, dass das alles noch schlimmer wird, da das umweltpolitische und gesellschaftliche Ziel ist, klimaneutral werden zu wollen / sollen / müssen. Es gibt nur einen Weg: Versuchen, Müll zu vermeiden! Was gerade in unserem Bereich fast unmöglich ist. „Was raus muss, muss ja raus!“.
Nachhaltigkeit
An dieser Stelle seid Ihr als Kunde gefragt. Klar ist ja, dass wir aktuell mit den Materialien kämpfen, die in der Vergangenheit eingebaut wurden. Schadstoffbelastete Materialien wie asbesthaltige Bauteile, kontaminierte Mineralfaserdämmung, PCB- und PAK-haltige Produkte sind in der heutigen Zeit bereits verschwunden bzw. verboten. Damals waren diese Materialien und Bestandteile aber beliebte Baustoffe.
Jetzt kommt es: „Nachhaltigkeit hat was mit vorausschauender Planung zu tun – d. h. in eurem Bereich geht es jetzt schon darum, was wir in 20 Jahren (oder bei Wasserschäden vielleicht sogar schon morgen) wieder rausreißen und entsorgen müssen“.
Demnach habt Ihr als unsere Kunden natürlich schon jetzt die Möglichkeit, dem Hauptproblem Entsorgung entgegen zu wirken. Die Auswahl der Materialien, die wir für euch verbauen, bzw. Ihr in eure zu sanierenden Wohnungen baut, kann man ja jetzt schon beeinflussen. Die Materialbestandteile könnten geprüft werden und ggf. in den Sanierungslisten (Wohnungsaustattungslisten) darauf geachtet werden, was verbaut wird. Hier ist gerade der Bodenaufbau und die Oberbeläge der Knackpunkt. An Tapete und Wandputz lässt sich bekanntlich nicht viel ändern – Das wird immer der ziemlich gleiche „Müll“ sein.
Bei Bodenaufbauten lässt sich da schon viel mehr machen. Man sollte generell Baustoffe verbauen, die sich bei einem neuerlichen Wasserschaden auch problemlos trocknen lassen – Styropordämmung und trocknungsfähige Materialien als Dämmung verbauen. Was natürlich schlecht ist, sind Spanplattenaufbauten mit Schüttungen, Fermacellbodenaufbauten u. ä.. Dieses Thema zieht sich dann über den Estrich (der lässt sich nicht ändern) bis zur Ausgleichsmaße – Auch hier gibt es keine Möglichkeiten, bis zum Oberbelag. Jetzt kommt es: „Bei den Oberbelägen lasst sich was machen“. Hier könnte man für die Zukunft etwas bewegen. Wenn man heute schon auf die verbauten Materialien achtet, dann hat man später auch kein Entsorgungs-Problem. Klar ist, in dem Umfang, den Ihr hier bewältigen müsst, ist es immer auch eine Geldfrage.
Die Entsorgungskosten werden weiter steigen, auch die Anzahl der Container am Hof ist mittlerweile von zwei auf permanent vier gestiegen. Die „Trennerei“ nervt und bindet Kapazität – lässt sich aber nicht ändern. Manchmal können wir schon froh sein, wenn die Entsorger das Zeug nicht gleich stehen lassen. Das sich der Umgang mit dem Müll im Nachgang nicht geändert hat, ist dann noch ein anderes Thema, die Grube, Verbrennen oder um die Welt schiffen, ist ja leider immer noch Gang und Gebe.
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